Psychiatrie und Spitäler

Nachsorge nach Suizidversuch

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Für Kliniken und Nachbehandelnde

Empfehlungen und Merkblatt

Massnahmen und Standards für die Praxis, erarbeitet im Rahmen des Programms

Das Projekt im Überblick

Projektteil Psychiatrie
Nach einem stationären Aufenthalt in einer Psychiatrischen Klinik ist das Suizidrisiko deutlich erhöht. Präventive Massnahmen für den Übergang von der Klinik in den Alltag sowie für die Zeit nach dem Klinikaustritt helfen, das Suizidrisiko zu senken.

Vorgehen/Massnahmen:
In der ersten Programmphase 2015–2018 wurde eine Arbeitsgruppe gegründet. Sie besteht aus Vertretungen aller psychiatrischen Kliniken (Medizin und Pflege) im Kanton Zürich und kantonaler Verbände, die zur Nachsorge beitragen können (ZPPK, ZGPP, ZGKJPP, ZüPP, AGZ, mfe). Das Vorgehen wurde mit dem Vorstand des Zürcher Verein Psychiatrischer Chefärzte (ZVPC) abgestimmt.

Basierend auf vorhandener wissenschaftlicher Literatur und Praxiserfahrungen erarbeitete die Arbeitsgruppe die Empfehlungen zur Suizidprävention nach Klinikaufenthalt (PDF) . Auch die Sicht und Bedürfnisse von Betroffenen und Angehörigen flossen in die Empfehlungen ein.

In der zweiten Programmphase 2019–2022 liegt der Fokus auf der Umsetzung der Empfehlungen. Dabei unterstützen wir im Rahmen des Projekts die Psychiatrischen Kliniken und Nachsorgende nach Bedarf und fördern die gegenseitige Vernetzung.

Verschiedene Empfehlungen der Arbeitsgruppe wurden inzwischen bereits umgesetzt: Vier Kliniken bieten das Behandlungsangebot ASSIP (Attempted Suicide Short Intervention Program) an. «Überbrückungs-Konferenzen» und «Überbrückungs-Hilfen» wurden in mehreren Kliniken erfolgreich eingeführt.

Projektteil Somatik
Nach einem Suizidversuch werden Patientinnen und Patienten im Spital medizinisch und pflegerisch versorgt. Sie haben ein erhöhtes Risiko, später wieder in eine suizidale Krise zu geraten. Darum ist es wichtig Suizidversuche als solche zu erkennen und die Patient­innen und Patienten anschliessend gut zu begleiten und nachzubetreuen.

Vorgehen/Massnahmen
2017 wurden Gespräche mit Leitenden der Notfallstationen und -zentren der Zürcher Spitäler geführt. Es zeigte sich, dass sie grundsätzlich gut aufgestellt und vernetzt sind betreffend Patientinnen und Patienten nach einem Suizidversuch. Einzelne Massnahmen zur Sensibilisierung wurden erarbeitet und in der zweiten Programmphase weitergeführt. Der Bedarf und die Umsetzung von zusätzlichen Massnahmen – über die Notfallstationen hinweg – werden geprüft.

Ziel ist, die Spitäler im Kanton Zürich, Fachverbände und Fachpersonen, die Patientinnen und Patienten nach einem Suizidversuch behandeln bzw. weiterbehandeln, bei der Etablierung von Massnahmen, welche das Risiko von Suizidversuchen und Suiziden während und nach Spitalaustritt verringern, zu unterstützen.

Kontakt bei Fragen

Dr. Alphons Schnyder
Meta-Cultura
schnyder(at)meta-cultura.ch

Gesundheitsnetz 2025

Gewinnerprojekt 2019

Das Gesundheitsnetz 2025 sucht jedes Jahr innovative Projekte, welche die integrierte Gesundheitsversorgung in Zürich fördern. Dieses Jahr wurden 15 Projekte eingereicht und die Jury hat das oben genannte Projekt «Patienten-Nachsorge nach Austritt aus einer Psychiatrieklinik zur Reduktion des Suizidrisikos» für den Förderpreis ausgewählt. Das Projekt wird von uns koordiniert und im Rahmen des kantonalen Schwerpunktprogramms zur Suizidprävention umgesetzt. Der Förderpreis ist mit 10'000 Franken dotiert und wird von der Gesundheitsdirektion des Kantons Zürich gesponsert.

Hier finden Sie die  Medienmitteilung vom Gesundheitsnetz 2025 und weitere Infos zum Projektwettbewerb